Januar
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Genial, innovativ und erfolglos
Die Geschichte von Erfindern ist, hierzulande, oft auch eine Geschichte vom Scheitern – nicht nur von Projekten, häufig auch von Menschen. In der Vergangenheit rutschten Visionäre oft in die Armut und wir sehen ihre genialen Einfälle bestenfalls im Museum. Innovation, Intelligenz, grandiose Ideen und starker Wille allein sind leider nicht immer ein Garant für Erfolg. Früher charakterisierten viele Erfinder (Erfinderinnen hatten damals sowieso kaum eine Chance) oft die Eigenschaften der Eigenbrötler. Ein Phänomen der damaligen Zeit: Wenig Vernetzung, zu gering die kritische Masse an potentiellen Interessenten, zu wenige die die Innovation überhaupt verstanden -kurz: die Zeit war noch nicht reif-
Heute, so denkt man, sind diese Hindernisse abgebaut: Das Internet, Crowdfunding und interdisziplinäre Teams, für die kein Problem zu komplex und keine Hürde zu hoch ist. Aber auch heute bleiben Erfolgsgeschichten die Ausnahme. Der Grund dafür sind starre formalisiere Strukturen und Bürokratie. Oft werden Innovationen nur verwaltet, im aufwändigen Apparat des Patentwesens. Die Lösung: Eine „Arena“ für interdisziplinäres Zusammenarbeiten, die Förderung unternehmerischen Denkens und die Möglichkeit Dinge einfach -zu machen-. Vielerorts sind so genannte FabLabs oder Co-Working Spaces entstanden, die den Prozess von der Idee zum Prototyp beschleunigen. Diese Räume können technische Hürden beseitigen, am administrativen Aufwand eine Erfindung als „intellectual property“ zu schützen, ändern sie jedoch nichts. Warum diese Räume den Weg zum Erfolg trotzdem wahrscheinlicher machen und warum ich glaube, dass das Konzept der Co-Working Spaces die Zukunft der Innovation ist, werde ich in einem meiner folgenden Artikel berichten.
Literatur:
Es gibt zwei Bücher, in denen Beispiele des steinigen Wegs zum Erfolg und leider oft auch des Scheiterns beschrieben werden, die mir besonders gut gefallen:
- Armin Strohmeyr Verkannte Pioniere: Abenteurer, Erfinder, Visionäre . € 18,80 / 303 Seiten. Styria premium 2014
- Alwin Schönberger Grenzgänger – Österreichische Pioniere zwischen Triumph und Tragik € 22,50 / 205 Seiten. Brandstätter 2014
Ebenfalls mit schönen historischen Bespielen und einer soliden und gut dargebotenen Darstellung des Patentwesens. Hier wird man gründlich demoralisiert, wenn man liest, welche Kosten für ein durchfinanziertes Patent auf einen zu kommen.:
- Helmut Sonn Patentwissen leicht gemacht (nur noch gebraucht).