Dezember 31

Silvester und 42. Jahrestags einer genialen Erfindung: das PostIt

Heute vor 42 Jahren wurde das PostIt patentiert. Es war keinesfalls leicht für den Mit-Erfinder Spencer Silver, diese Klebezettel auf die Welt zu bringen. Er arbeitete in der Minnesota Mining und Manufacturing Company an Forschungen zur Verbesserung des Acrylatklebstoffs,
der in vielen ihrer Produkte Verwendung fand. Leider hatte Spencer etwas Pech. Er erfand zunächst einen Kleber, der mit seiner eigentlichen Aufgabe, ein paar Probleme hatte – er klebte nicht dauerhaft. Sein vermeintliches Versagen führte sogar dazu, dass seine Erfindung als wertlos angesehen wurde.
Das kommt bestimmt so manchem bekannt vor. Warum man trotzdem nicht aufgeben soll, kreativ zu sein erfahrt ihr jetzt. Ein wenig entmutigt von den frustrierenden Kommentaren seiner Arbeitgeber lies Spencer nicht locker und hielt Vorträge über die Vorzüge
des Klebstoffs und pries sein Potenzial als Sprühkleber an. 1972 erhielt er für seine Erfindung Acrylat-Copolymer-Mikrokügelchen das US-Patent Nr. 3691140.

Erst jetzt schien dis Fachwelt aufzuwachen, denn Art Fry, ein Produktentwickler bei 3M (das ist die Firma, die den durchsichtigen Klebefilm erfunden hat), erkannte das Potenzial von Silvers Erfindung: Man konnte es für ein verbessertes Lesezeichen verwenden. Aus dieser Idee entwickelten sich schnell weitere Ableger, darunter die wahrscheinlich am schnellsten angenommene und verbreitete Erfindung im Bürobereich: Seit 1980 sind diese kleinen Klebezettel in den Bürohandlungen erhältlich, das PostIt trat seinen Siegeszug an, der bis heute ungebremst ist.

Patentbezeichnung: Mit Acrylat mikrospärisch beschichtetes Papier

Patentnummer:US-Patent Nr. 3857731
Patentdatum: 31. Dezember 1974
Erfinder: Roger F. Merrill jun., Troy Township (Wisconsin)
und Henry R. Courtney, St. Paul (Minnesota); abgetreten von der Minnesota Mining und Manufacturing Company

 

Wie funktionieren diese „klebt wieder und wieder“ Produkte eigentlich? Der Trick lässt sich mit vier Komponenten leicht erklären:

 

1. Kleine elastomerische Copolymerkügelchen (siehe Abb. „30“) mit einem Durchmesser von 1-250 Mikrometern.
2. Die Mikrokügelchen kommen auf einen Träger (siehe Abb. „20“), der auf einem Band (siehe Abb. „10“) klebt.
3. Der Träger ist gerade nicht so porös, dass die Mikrokügelchen ihn völlig durchdringen könnten.
4. DenkbareTrägersubstanzen, die in der Patentanmeldung aufgelistet werden sind z. B. Polyester,

Zelluloseacetat und Polyvinylchlorid, aber auch Glas, Holz, Papier und Vinylcopolymere.
Der Erfinder sagt dazu, dass konventionelle Klebstoffe zum Festkleben von Papier und anderen Materialien zwar ihren Zweck erfüllen, jedoch auch entscheidende Nachteile haben. So sei es bei einigen Klebstoffen zwar möglich, das Papier vom Untergrund wieder zu entfernen, aber es
ist nicht möglich, es wieder aufzukleben. Andere Klebstoffe kleben einfach zu stark, das Ablösen zerstört den Untergrund.
Was lernen wir daraus? Manchmal muss zu einer Erfindung (Kleber) erst einmal ein Problem gefunden werden, für das es am besten geeignet ist. Also zahlt sich Geduld und Kreativität oft aus, denn es muss nicht immer problembasierte Entwicklung sein, manchmal funktioniert es auch umgekehrt. Mit den Worten von Victor Hugo, dem das folgende Zitat zugeschrieben wird:
„Nichts auf der Welt ist mächtiger, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“
Share Button
Dezember 1

Vor 36 Jahren wurde das erste Gentechnik Patent erteilt

Patentbezeichnung: Prozess zur Produktion biologisch funktionsfähiger Molekularchimären
Patentnummer: US4237224
Patentdatum: 2. Dezember 1980
Erfinder: Stanley Cohen, Portola Valley (Kalifornien) und Herbert Boyer, Mill Valley (Kalifornien)

cursor_und_us000004237224a_all_pages_pdf

Was kann es?

Es beschreibt ein Verfahren zur Manipulation der DNS-Struktur, indem replizierbare Gene in Zellen eingepflanzt werden.

Geschichte:

1953 beschrieben Watson und Crick den Aufbau der DNS als Doppelhelix. Sie ähnelt einer Leiter, die im Uhrzeigersinn spiralförmig verdreht ist. Die Reihenfolge der Nukleotide (sinnbildlich den Sprossen dieser Leiter) im DNS-Molekül bestimmt (in etwa) die lineare Anordnung der Aminosäuren in Proteinen.

Im Frühjahr 1973 pflanzten Herbert Bayer und Stanley Cohen replizierbare Gene in einfache Zellen ein. Dies war die Geburtsstunde der rekombinanten DNS.

1996 wurde ein Finn-Dorset-Schaf geboren. Es bekam zu Ehren der Country-Sängerin Dolly Parton den Namen Dolly. Dolly wurde aus einer Zelle eines erwachsenen Mutterschafes geklont. Leider wusste man über zu diesem Zeitpunkt noch nicht so hundertprozentig genau, was man da tat. Dolly alterte sehr schnell und hatte ein recht kurzes Leben.

Nun wird es unwissenschaftlich: Eine 1997 gegründete Gruppe, namens – Clonaid – behauptet, bereits mehrere Babys erfolgreich geklont zu haben. Die Firma wurde von Anhängern der Raelianer-Sekte (siehe Raelismus) gegründet und wird auf der Firmenwebsite als das größte Unternehmen der Welt, das mit UFOs in Verbindung steht!

Im Jahr 2005 begann einer der größten Skandale der Wissenschaftsgeschichte: Hwang Woo-suk hatte mit einer Serie spektakulärer Studien für Aufsehen gesorgt. Scheinbar mühelos hatte er menschliche Embryos geklont und für Patienten maßgeschneiderte Stammzellen produziert. Meisterstücke, die unter seinen internationalen Konkurrenten ihres gleichen suchten. Sein 2005 erschienener Artikel der Zeitschrift Science  deren Titelblatt formatfüllenddass elf Stammzell-Linien abgebildet waren, stellte sich als Totalfälschung heraus.

Das klingt alles sehr ungewiss und negativ … ist es aber nicht, denn es gibt gegenwärtig unzählige Beispiel von positiven Forschungsergebnissen zum „gesunden“ Einsatz der Gentechnik. Zahlreiche Medikamente wären ohne diese Technik heute immer noch unbezahlbar. Ermöglich wir dies durch die industrielle Biotechnologie.

Share Button