Februar 18

Weißer als weiß kann nur die Natur

Der Cyphochilus ist eine in Südostasien vorkommende Gattung von Käfern. Die Käfer schützen sich vor Fressfeinden, indem sie die weiße Färbung eines Pilzes imitieren (Mimese).

Die Tiere erscheinen dem Menschen weißer als fast alle anderen bekannten Farbstoffe oder Pigmente. Verblüffend ist, dass die Farbe der Käfer nicht durch Pigmente erzeugt, sondern dadurch, dass Licht von den am ganzen Körper vorhandenen fünf Mikrometer dicken, unregelmäßig geformten Schuppen reflektiert wird. Es handelt sich also um einen physikalischen Effekt. Dabei müssen die Schuppen das Licht in sämtlichen Wellenlängenbereichen gleich streuen, um diese perfekte weiße Färbung zu erreichen. Für dasselbe Resultat müssten künstlich erzeugte Oberflächen mindestens doppelt so dick sein.[1] Wahrscheinlich dient die weiße Panzerung der Tiere zur Tarnung, da sie häufig auf weißen Pilzen zu finden sind. Bioniker sind daran interessiert, das Geheimnis der superweißen Panzerung für den Menschen zu nutzen [2], z. B. um ultraweiße Kunststoffe oder bessere Leinwände fürs Kino zu entwickeln. Um diese Technik in Lacken zu nutzen, müsste ein Prinzip der Selbstorganisation der gewünschten Struktur beim Trocknen oder härten genutzt werden. Vielleicht sogar brillieren diese Strukturen dann sogar noch mit physikalischen Effekten, die nicht so offensichtlich sind.

Cyphochilus Beetle Author/Photographer/Artist: Andrea Leggitt Source: The Biomimicry Institute Uploaded: 2009-07-29 19:50:32 Keywords: Cyphochilus Beetle, brilliant white shell, paper white, scattered structures, nanostructures, biobreakdown Simplified rendering of how the random network of microscopic structures within the beetle's shell scatter light, resulting in a stark white appearance. License: CC-by-nc-nd - Attribution Non-commercial No Derivatives
Cyphochilus Beetle (Author/Photographer/Artist: Andrea Leggitt Source: The Biomimicry Institute)
Simplified rendering of how the random network of microscopic structures within the beetle’s shell scatter light, resulting in a stark white appearance.
License: CC-by-nc-nd – Attribution Non-commercial No Derivatives

Literature:

[1] Vukusic, Pete, Benny Hallam und Joe Noyes (2007): „Brilliant Whiteness in Ultrathin Beetle Scales“. Science 315 (5810): 348. doi:10.1126/science.1134666

[2] Matteo Burresi, Lorenzo Cortese, Lorenzo Pattelli, Mathias Kolle, Peter Vukusic, Diederik S. Wiersma, Ullrich Steiner & Silvia Vignolini (2012): Bright-White Beetle Scales Optimise Multiple Scattering of Light http://www.nature.com/articles/srep06075 

 

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Februar 2

124 Jahre Kronkorken

124 Jahre Kronkorken
Patentbezeichnung: Flaschenverschluss
Patentnummer: US468226
Patentdatum: 2. Februar 1892
Erfinder: William Painter, Baltimore (Maryland)
Was kann es?
Na was wohl? Es hält Flaschen solange zuverlässug dicht, bis man ihm mit einem wie auch immer gestalteten Öffner zu Leibe rückt. So nebenbei, es gibt um ein vielfaches mehr Patente für Flaschenöffner…

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Mit der großen Nachfrage nach kohlensäurenhaltigen Getränken seit dem Ende des 19. Jh kam nach einigen ungewollten Explosionen der Bedarf nach einem zuverlässigen Verschluss auf, der den Korken ersetzen konnte.
William Painter löste dieses Problem, als er im Frühjahr 1890 den einzigartigen Kronkorken erfand, auch wenn die Flaschenhersteller sich zunächst zum damit notwendigen Redesign der Flaschenhälse motivieren liessen.
Sein typisches Design mit den „Zähnen«, die den Flaschenhals umschließen ist bis heute fast unverändert erhalten.

Für mich als Nichtraucher (der also in Form eines Feuerzeugs ständig einen explosionsgefährlichen Flaschenöffner dabei hat) ist die Erfindung des (auch) abschraubbaren Kronverschlusses die Perfektionierung dieses Produkts.

Kronkorken haben Einzug in viele Bereiche unseres Lebens gehalten:

  • Kunstobjekte, Skulpturen und Ähnliches
  • Sammlerstücke
  • Glücksspiel
  • Prothese für den wackelnden Tisch

 

Auf interestingideas.com findet man ein paar interessante Ideen.

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